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Redaktionelles Beispiel von Wolfgang

Beitrag "25 Jahre Open-Ohr-Festival"

Redaktion: Speckert; Kamera: Speckert, Abada, Höcker; Schnitt: Speckert

Wenn die sonst eher beschauliche Zitadelle so dicht mit Menschenmassen bevölkert ist, dann ist mit Sicherheit wieder Pfingsten und Mainz hat sein Open-Ohr-Festival wieder. Die Anwohner nehmen lieber Reißaus - nicht so die Festivalbegeisterten, die bringen sogar Ihr Dach gleich mit und besiedeln so die umliegenden Wiesen, um an den vier Tagen auch das ganze Programm von morgens früh bis abends spät wahrnehmen zu können.

(Bratsch)

Das Festival hat Tradition. Seit 1975 versammeln sich hier Tausende, um auf verschiedenen Bühnen (und in verschiedenen Zelten) dem Programm von mehreren Hunderten Künstlern, Schauspielern, Rednern und Kabarettisten zu lauschen. Die Open-Air-Kultur geht zurück auf Gesangestreffen in den Ruinen der Hunsrücker "Burg Waldeck". Doch in der Manier der späten 60er Jahre stand bald das Musizieren nicht mehr im Mittelpunkt, stattdessen ein politisierender Sängerwettstreit. Als sie noch immer in den Ruinen diskutierten, beschlossen manche, den ursprünglichen Festivalgedanken in die Städte zu tragen. Eine davon war Mainz. In fruchtbarer Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung entstand eine Mixtur aus Musik, Theater, Lesungen, Liedermachern und - als Überbleibsel aus den späten 60ern - auch aus politischer Diskussion.

(Ints Oldies/Pelz/Schwendter Aufzählung/Oldie Wandel/Schwendter Konzeption ähnlich geblieben) (mx Dylan)

Seit 25 Jahren steht das Open-Ohr unter einem eher politisch motivierten Motto - zeitkritisch, mit einem leisen, provozierenden Unterton. Motto des diesjährigen Jubiläumsfestivals war "macht gegen macht" - oder war es "Macht gegen Macht"? Oder "Macht Gegenmacht!"?

(Pelz Macht/Gegenmacht)

(Rolf Kaffeetrinkend/rumlungernd) Was die Projektgruppe Open Ohr bei der Festlegung des Mottos nicht ahnen konnte: Daß die Losung inzwischen eine besondere Süffisanz errungen hat: Die Konfrontation zweier Mächte im Balkan.

(Schwendter Dilemmata)

Doch das Geschehen im Südosten Europas ließ die Festivalbesucher bemerkenswert kühl - wie auch sonst meist die Motti des Open Ohr. Zwar findet so manche Diskussion großen Anklang, doch ist der politische Teil des Festivals eher weniger die Triebfeder, auf die Zitadelle zu kommen. Vielmehr die leichter konsumierbaren Künste wie Theater und Musik. Diese kommen bisweilen ziemlich schräg daher, in den unterschiedlichsten Musikstilen - bisweilen aber auch ziemlich mainstreamig. - Die Mischung ist´s, die das Festival ausmacht.

(Schwendter vermisse)

Unter den Zuhörern fanden wir Rolf Schwendter allerdings nicht, als am Drususstein beim diesjährigen Open-Ohr die Zigeunergruppe Bratsch jazzige Folkklänge intonierte. Die in Frankreich beheimatete Gruppe durchquert alle Volksmusiken Mittel- und Südosteuropas - eines der diesmal leider wenigen Highlights des Mainzer Festivals.

(Bratsch/frz. Bratsch voice-over/Bratsch)

Ein Stückchen Motto "macht gegen macht" manifestierte sich vor den Augen der über 6000 Festivalbesuchern: Es waren die drei Radio-Projekte, die sich allesamt als die Vertretung einer unabhängigen Gegenmacht verstanden. Gegenmacht gegen wen, fragte man sich zumindest beim Darmstädter RADAR und Radio Rheinwelle aus Wiesbaden.

Anschaulicher war dann die Gegenmacht schon bei Radio Quer, das nach zehnjährigem Kampf nun für 12 Tage mal auf Sendung gehen durfte.

(Pierre von Radio Quer)

Erstmals Freies Radio vom Open Ohr, ein Novum. - Ein Novum auch, daß der zum Festival gehörende Regen nach 25 Jahren erstmals ausblieb. Die meisten Besucher jedenfalls sind begeistert:

(Umfrage Youngsters / Eltern) (Zukunft Pelz) (Zukunft Schwendter)

Vier Tage auf der Zitadelle - ein Stück Urlaub, Ausspannen, Flucht aus dem Alltag. Eine Kontaktbörse für die jungen Leute - oder Konakte werden intensiviert. Für viele ist es sicherlich auch das erste Mal, dem engen Elternhaus aus freien Stücken zu entfliehen. Für die älteren Besucher ist es meist ein unverzichtbares Muß - das Open- Ohr. Selbst Shopping am Feiertag ist angesagt, denn auf der Bazarmeile findet sich alles, was das flippige Herz begehrt. Das Dolce-Far-Niente, Sehen und Gesehenwerden, die Leute, die Musik und das Drumherum macht alljährlich die Zitadelle zu einem ganz besonderen Fleckchen Erde am Rande der Mainzer Innenstadt.

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